Freitag, 8. November 2013

Ernährugsumstellung, Bio und Quinoa mit roten Äpfeln

 
 
Vor über einem Jahr habe ich von ein auf den anderen Tag angefangen meine Ernährung umzustellen, da sich im letzten Drittel meiner Schwangerschaft, starke Symptome von Unverträglich zeigten, nachdem ich Kuhmilch, Butter oder Sahne verzehrt hatte. Daraufhin nahm ich ganze drei Monate lang kein einziges Milchprodukt bzw. irgendein Produkt zu mir, das Milch, Milchzucker usw. enthielt. Das war anfangs ziemlich frustrierend, doch dann entdeckte ich Pflanzenmagerine, Sojamilch und nach und nach andere Soja-Produkte für mich. Später kamen dann auch wieder Quark, Buttermilch und ab und an lactosefreie Kuh-Milch hinzu, jedoch in Maßen.   
 
Da ich mich immer mehr mit dem Thema Ernährung auseinandersetzte, verringerten wir auch unseren Fleischkonsum. Seitdem ich seit September überhaupt kein Fleisch mehr esse (kann ich übrigens nicht mehr, seitdem ich den Dokumentar-Film "Earthlings" gesehen habe, bei dem unter anderem der Schauspieler  Joaquin Phoenix als Sprecher und der Musiker Moby für den Soundtrack mitgewirkt haben), hat auch mein Mann angefangen seine Ernährung zu überdenken. Mittlerweile essen er und die Kinder nur noch am Wochenende Fleisch und zudem überwiegend von Bioqualität.
 
Übrigens scheint es einen Unterschied zu machen ob ein Mann oder eine Frau Bioprodukte kauft und wo man sie kauft. Kauft man in der Stadt im Bioladen ist es völlig normal in Ruhe einzukaufen, sich die Produkte sorgfältig anzusehen und auszusuchen. Anders in den hier ländlich geprägten, örtlichen Läden. Seltsamerweise wird immer nur mein Mann angesprochen, wenn er Bioprodukte in den Einkaufswagen legt. So hat er sich schon so manchen Spruch oder vielsagenden Blick gefallen lassen müssen, wie z.B.:
"...das ist doch total überteuert..."
"...da steht zwar Bio drauf, aber sind sie sich sicher, dass da auch Bio drin ist...?"
"...ah, sie gehören also zu dieser Generation, die diese Bioprodukte kauft..." 
"... also ich könnte mir das ja nicht leisten ... Schatz, packst du mal bitte drei von den *superbilligen* 200g Salami-Packungen ein...?" (wovon dann entweder die Hälfte im Müll oder auf der Hüfte landet).
 Mir ist es egal, ob jemand dick oder dünn ist, darum geht's nicht. Nur warum machen sich anscheinend immer noch so viele Leute keine Gedanken darüber woher die Lebensmittel kommen und wie sie zusammengesetzt sind?  Wie die Tiere leben und sterben, die für unseren enormen Konsum z.B. von Milch, Eiern und Fleisch ihre Gesundheit und ihr Leben lassen. 
Früher gab es auch nur am Wochenende oder zu besonderen Anlässen Fleisch, als viele noch selbst geschlachtet haben oder sich die Wurst vom Schlachter im Ort holten.  Und würdet ihr es zulassen, das man euch euer Neugeborenes nach nur einem Tag wegnimmt, damit ihr mit eurer Milch andere ernähren könnt? Solche Fragen beschäftigen mich Momentan häufiger.
Bei uns ist es jedenfalls so, dass wir im Gegensatz zu Früher mehr frische Lebensmittel und Bio kaufen und dennoch nicht wesentlich mehr Ausgaben für Lebensmittel und zudem auch noch weniger Müll (Lebensmittel, Umverpackungen) als vorher haben.
Was sind denn eure Erfahrungen dazu?
 
 
Seit der Ernährungsumstellung bin ich  immer auf der Suche nach neuen Leckereien.  Auf Instagram habe ich euch ja schon vor einigen Tagen meine neueste Entdeckung gezeigt und bin damit wohl eine der Letzten, die noch nicht mit dem unglaublich vielseitigen Quinoa experimentiert hat. Nun, besser spät als nie! Immer wieder fand ich toll klingende Rezepte mit Quinoa, mal süß, mal herzhaft und alles dazwischen! Das Korn der Inkas, 2013 - Das Jahr der Quinoa, glutenfrei, übertrifft mit seinem Gehalt an Eiweiß, Magnesium und Eisen sogar dem gängiger Getreidearten... Das macht neugierig und klingt spannend, oder? 

Dann wurde ich zwar vor einiger Zeit im Bioladen fündig, nur im Einkaufskorb landete das verheißungsvolle Korn letztendlich nicht und darüber ärgerte ich mich später sehr. Beim nächsten Einkauf konnte ich mich nicht mehr zurückhalten und probierte es dann auch sofort Zuhause aus. Dabei heraus kam folgendes Rezept, von dem nicht nur ich sondern auch die Kinder ganz angetan waren. Was mir mal wieder zeigte, dass man öfter mal etwas neues ausprobieren sollte.
 

Quinoa mit roten Äpfeln (2 Portionen)

160g Quinoa
1 roter Apfel
1 Granatapfel
40g Rosinen 
40g gehackte Mandeln
Agavendicksaft, zum Süßen nach Bedarf 

1. Quinoa nach Packungsanweisung garen.
2. Den Apfel achteln, entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden, mit den Rosinen mischen und ca. 5 Minuten vor Ende der Garzeit unter das Quinoa mengen.
3. In der Zwischenzeit den Granatapfel schälen (siehe Tipp).
4. Das fertig gegarte Quinoa mit den Granatapfelkernen, Rosinen und gehackten Mandeln vermengen. Zum Schluss nach Bedarf mit Agavendicksaft süßen.
 
***
Tipp
Damit ihr nicht euch und die Küche mit dem rotfärbenden Saft bespritzt, gibt es eine tolle Möglichkeit.

1. Eine Schüssel mit kaltem Wasser füllen.
2. Den Granatapfel über der Schüssel halten und vom Blütenansatz beginnend die Schale des Granatapfels oberflächlich vierteln (ohne dabei die Kerne zu zerschneiden).
3. Den Blütenansatz abschneiden und/oder von oben ein Kreuz hineinschneiden.
4. Mit beiden Daumen in den Blütenansatz hineindrücken und dann den Granatapfel in mehrere Teile auseinanderbrechen. Danach lassen sich die Granatapfelkerne ganz leicht von der Schale lösen.
5. Die Kerne sinken auf den Boden der Schüssel. Die evtl. mit hineinfallenden weißen Häutchen schwimmen auf der Wasseroberfläche, diese abschöpfen, das Wasser abgießen und übrig bleiben nur die Kerne!
***
 
Habt ihr euch auch schon an  Quinoa herangetraut und wenn ja, wie schmeckt es euch am Besten? Rezeptvorschläge nehme ich gern entgegen! ;-)

6 Kommentare:

  1. Ich mag Quinoa sehr gerne und Granatäpfel sind genial. Den Tipp werde ich mir merken und ausprobieren.

    Liebste Grüße zu dir :-)

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  2. Mhh hört sich spannend an, das Rezept. Ist das dann eher zum Frühstück oder wozu?

    Das mit dem Fleisch sehe ich genau so. Ich bin mittlerweile seit über 10 Jahren Vegetarierin, habe aber überhaupt kein Problem damit, dass Fleisch gegessen wird. Mein Standpunkt ist da genau wie deiner, lieber selten und dann aber gute Qualität. Ich finde es einfach schlimmt, dass man mittlerweile immer und überall Fleisch essen muss und niemand mehr wert schätzt, dass ein Tier dafür gestorben ist, was für den niedrigen Preis oft mit einem unschönen Leben bezahlen musste... deswegen gefällt mir das sehr, was du da geschrieben hast :)

    Liebe Grüße,
    Farina

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    1. Also wir haben es am späten Nachmittag gegessen, sozusagen als Kuchenersatz, doch zum Frühstück schmeckt es sicher auch gut! Danke für deine lieben Worte, wenn jeder das so sehen würde, hätten wir diese Probleme wie Massentierhaltung und Lebensmittelskandale wohl erst gar nicht, na vielleicht erleben wir es ja noch, das in der gesamten Allgemeinheit wieder ein Umdenken stattfindet. Back to the roots! :-)

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  3. Liebe Nadia,
    vielleicht ganz zu Anfang erstmal: schöner Blog!
    Qinoa ist wirklich genial, ich mache mir gerne Qinoa-Spinatpfanne mit gehackten Mandeln und Rosinen, das ist besonders im Herbst wirklich lecker.
    Ich habe das Gefühl, dass sich zumindest stärker in meiner Generation das Bewusstsein durchsetzt, sich mit der Ernährung zu beschäftigen. Vielleicht liegt es auch nur an meinem Freundeskreis, aber als Veganerin bekomme ich wesentlich weniger böse Blicke als ich vor 5 Jahren noch als Vegetarierin bekommen habe, im Bioladen treffe ich sehr oft junge Menschen und Sojakaffee bekommt man inzwischen sogar fairtrade und to go.
    Allerdings glaube ich, dass da inzwinschen immer stärker zwei Lager entstehen, das eine der fundamentalen Fleischesserhasser und das der ebenso extremen Veganervernichter.
    Wenn ich mich als vegan "oute", werde ich dann direkt in eine Debatte verwickelt, in der mein kompletter Lebensstil angegriffen wird- dabei würde es mir nie einfallen, jemand Anderen wegen seiner Ernährung zu kritisieren. Ich bringe meine Argumente nur auf dein Tisch, wenn ich explizit danach gefragt werde.
    Deshalb finde ich deinen Beitrag wirklich schön und bin ab sofort eine neue Leserin :)

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    1. Oh, danke schön, dann fühl dich herzlich Willkommen!
      Die Quinoa-Spinatpfanne klingt lecker, aus Vegan for Fun, oder? Habe das Rezept abgeändert und Lauch anstelle von Spinat (den hatte ich nicht da) und den Weißwein und die gehackten Mandeln durch leicht gesalzenes Wasser und gemahlene Mandeln ersetzt, so dass auch meine Kinder mitessen konnten, das war ebenfalls sehr lecker! Ein Foto davon findest du bei Instagram, schau mal unter Naria_Ma ;-)
      Diese Diskussionen kenne ich auch und das obwohl ich ja erst seit einigen Wochen vegetarisch esse und auch immer mehr vegane Rezepte ausprobiere. Noch hält sich alles im Rahmen und so gibt es schon einige Personen mehr in unserer Familie und im Freundes-, Bekanntenkreis, die ebenfalls (wenn vielleicht auch in kleineren Schritten) ihre Ernährung umstellen. Bisher haben sich die Diskussionen also gelohnt ;-)

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